
Johannes Gutenberg Schule
Da sich auch unsere „Abteilung Druck“ im Rahmen der BUGA 23 mit einem Workshop einbringen wollte, aber natürlich nicht auf die klassischen Druckmaschinen, welche im Rollenoffset- oder Digitaldruck verwendet werden, zurückgreifen konnten, musste das Angebot etwas kreativer angepasst werden. Somit hieß es „Back to the roots“ und das Workshopangebot lautete: „Traditionelle Drucktechnik mit Farben und Walzen, Lettern und Naturmaterialien.“
Als Unterstützung für dieses Angebot haben wir uns ganz besonders über die Beteiligung von Frau Dölzer gefreut. Sie war Mitglied im Prüfungsausschuss der Drucker:innen und ist Vorsitzende des Fachausschusses Druck. Neben diesen ehrenamtlichen Tätigkeiten hat sie zudem, bereits innerhalb des letzten Schuljahrs, das Druckmuseum bei uns an der Schule wieder auf Vordermann gebracht, so dass dort nun auch Workshops angeboten werden können.
Damit auch unsere Schüler:innen lernen konnten, wie sie den Workshopteilnehmer:innen auf der BUGA 23 helfen können, fand bereits einen Monat vor dem eigentlichen Workshoptermin, ein Probelauf mit Schüler:innen aus der D3MT und D3MK an unserer Schule statt.
Hierbei konnten die Schüler:innen selbst ausprobieren, was sich für individuelle und persönliche Ergebnisse mit Blättern, Lettern und Walzen kreieren lassen. Hierfür haben die Schüler:innen, wie auch später auf der BUGA 23, zunächst Materialien gesammelt, welche sie als Druckvorlage nutzen wollten. Das konnten verschiedene Arten von Blüten oder auch Blättern sein. Wobei die Schüler:innen, im Laufe der Probe, auch schnell merkten, welche Pflanzen sich besser oder schlechter zum „Drucken“ eigneten.
Anschließend haben die Schüler:innen mit den traditionellen Druckfarben cyan, magenta und gelb ihre Walzen gefärbt und dann auf die Blätter übertragen. Wichtig hierbei war, ein Gespür für den richtigen Farbauftrag zu bekommen. Waren die Blätter gefärbt, hieß es: Drucken. Mithilfe eines ganz normalen Nudelholzes, konnte der Abdruck des Blattes auf ein Papier übertragen werden. Neben diesem einfachen Grundprinzip haben die Schüler:innen aber auch noch mit alten Lettern, Buchstaben und Worten experimentiert und teilweise auch die entstandenen Druckergebnisse noch mit Zeichnungen ergänzt.
Am eigentlichen Workshoptag konnten unsere Schüler:innen dann, zusammen mit Frau Dölzer, den angemeldeten Besucherklassen zeigen, wie man mit Druckfarben arbeiten muss und was für kreative Möglichkeiten man hat, um Plakate oder auch Karten selbst zu gestalten.
Die 17 Nachhaltigkeitsziele sind Kern des pädagogischen und didaktischen Konzepts des „JGS Green Labs“.
Besonders intensiv haben sich mit den 17 SDGs (Sustainable Development Goals) die Schüler:innen des 1BKFHs 2022/23 im Fach Projektarbeit auseinandergesetzt. Unter dem gemeinsamen Titel „17 Ziele – Unser Beitrag“ informierten sich die Schüler:innen über die Agenda 2030, die 17 Ziele und deren Bedeutung. Sie wählten sich eines der 17 Ziele aus, mit dem sie sich vertieft auseinandersetzten und in Form einer Seminararbeit der Fragestellung nachgingen, welchen Beitrag sie (als Einzelperson, Klasse oder Schule) selbst erbringen können, um die Ziele zu erreichen.
Mit Hilfe eines selbst angefertigten Modells sollten sie ihre Ideen visualisieren und präsentieren. Die Modelle wurden zum Abschluss eine Woche lang im Rahmen einer Themenwoche im „JGS Green Lab“ für die Besucher:innen ausgestellt.
Um die 17 Ziele und die dazugehörigen Schülerideen den Besucher:innen zu vermitteln, wurden die Modelle jeweils mit der Nummer des behandelten SDGs und einem QR-Code beschriftet, der zu einer verlinkten Präsentation führte. In den kurzen Präsentationen erläuterten die Schüler:innen das jeweilige Ziel und ihre Ideen zur Erreichung des Ziels. So ging es zum Beispiel um Ideen zur Verringerung der Lichtverschmutzung, Verbesserung der Wasserqualität des Neckars oder die Verringerung der Verschmutzung durch Microplastik mittels eines innovativen Kunstrasenplatzes.
Am 24. und 25. April wurde am Green Lab weitergearbeitet und der Pavillon der Johannes-Gutenberg-Schule bekam eine Seitenwand aus Lehmziegeln. Die verwendeten Leichtlehmziegel, die von der Firma Claytec zur Verfügung gestellt wurden, sind ein innovativer und nachhaltiger Baustoff. Die Leichtlehmziegel werden aus Baulehm, Holz- und Strohhäcksel formgepresst und im Gegensatz zu herkömmlichen Ziegelsteinen nicht gebrannt. Daher ist der CO2-Ausstoß bei der Produktion der Ziegel um ein vielfaches geringer, als bei anderen Baustoffen.
Lehm ist ein natürlicher Rohstoff und steht in nahezu unbegrenzter Menge zur Verfügung. Ein weiterer Vorteil des Baustoffs Lehm ist das Recycling. Mit Lehm kann das Prinzip „Cradle to Cradle“ („von der Wiege zur Wiege“) perfekt verfolgt werden. Wenn der Pavillon im Oktober rückgebaut wird, könnten die Lehmziegel entweder wieder neu gepresst werden oder einfach vor Ort auf der grünen Wiese verwittern. Als Mörtel wurde Lehm-Mauermörtel verwendet. Dieser setzt sich aus Baulehm und Sand zusammen und ist ebenso nachhaltig wie die Lehmziegel.
Geplant ist, die kleinere Wand noch mit einer Krone aus Stampflehm zu ergänzen. Hierzu wird Lehm in einer Schalung mittels Stampfen verdichtet. Der Erdfeuchte Lehm härtet dann innerhalb kürzester Zeit aus und hat nach dem Ausschalen eine optisch ansprechende geschichtete Oberfläche.#
Die Lehmziegelwand wurde von der Maurerklasse des 2. Lehrjahres der Friedrich-Hecker-Schule aus Sinsheim hergestellt. Die Schüler hatten in den Wochen zuvor in der Bauwerkstatt zum ersten Mal Kontakt mit dem alternativen Baustoff Lehm und führten im Rahmen des Unterrichts zum Thema „nachhaltiges Bauen“ verschiedene Materialtests und Prüfungen durch.