B1BZ: Förderpreis für JGS
„Blaue Heimat“ – Geburtsstunde des sozialen Wohnungsbaus in HD
„Mehr als ein Dach über dem Kopf. Wohnen hat Geschichte.“, so lautete das diesjährige Thema des bundesweiten Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten und der Körber-Stiftung.
Wohnen hat Geschichte und verändert sich im Laufe der Zeit und mit den jeweiligen Umständen. „ Ein Dach über dem Kopf“ zu haben ist heute aber immer noch nicht selbstverständlich, dass zeigen die aktuellen Flüchtlingskrisen, Klimakatastrophen und explodierenden Immobilien- und Mietpreise nur zu deutlich.
Für die Bauzeichner:innen im ersten Lehrjahr (B1BZ) stellte der diesjährige Wettbewerb eine tolle Möglichkeit dar, sich ein halbes Jahr fächerübergreifend (GK,CAD,TZ,LBT) mit einem Thema zu beschäftigen. Dabei sollte das Thema ein aktuelles Problem aufgreifen und am besten lokalgeschichtlich untersucht werden. So fiel die Wahl des Themas nach einem ausführlichen Brainstorming und weitreichender Recherche auf die Problematik des Sozialen Wohnungsbaus. Unter dem Titel „Blaue Heimat“ – Ein Dach für alle? Die Geburtsstunde des sozialen Wohnungsbaus im Heidelberg der Weimarer Republik“, wurde die „Blaue Heimat“, ein soziales Wohnkonzept der GGH in Heidelberg Handschuhsheim untersucht. Das in den 1920er Jahren mit Hilfe neuster Bautechniken in nur 100 Tagen erbaute Wohnviertel schuf den dringend benötigten und bezahlbaren Wohnraum für Arbeiterfamilien und markiert damit den Beginn des sozialen Wohnungsbaus in Heidelberg.
Die Schüler:innen beschäftigten sich mit den Wohnkonzepten ( Bauhaus, Gesundes Wohnen, …) der Weimarer Republik am Beispiel der „Blauen Heimat“ und verglichen sie mit den heutigen Konzepten am Beispiel des aktuellen Bahnstadtquartiers in Heidelberg, um daran zu überprüfen, ob damalige Ideen Lösungsansätze für die heutige Wohnungsnot und dem vernachlässigten sozialen Wohnungsbau bieten können. Dazu wurde der Wohnblock und eine Wohnung der „Blauen Heimat“ vermessen, per Hand skizziert und eine passende CAD-Zeichnung angefertigt. Die Ergebnisse wurden mit Grundrissen aus der Bahnstadt verglichen und zeigten, dass viele Elemente des Konzepts aus der Weimarer Zeit bis heute umgesetzt werden und auch Vorbild für moderne Wohnkonzepte im sozialen Wohnungsbau sein können, die gesundes und bezahlbares Wohnen ermöglichen.
Das Gesamtergebnis wurde in Form einer Videodokumentation und eines Arbeitsberichts eingereicht. Obwohl von Beginn an des Projektes klar war, dass es ein harter Wettbewerb werden würde, da uns im Vergleich zu den anderen Teilnehmern der Allgemeinbildenden Schulen nur sehr wenige Schulstunden zur Verfügung standen, nahmen die Schüler:innen die Herausforderung an. Das Engagement und der Fleiß der Schüler:innen wurde schließlich mit einem Förderpreis belohnt und kann sich bei insgesamt 1.651 eingereichten Beiträge, davon 164 alleine aus Baden Württemberg wirklich sehen lassen! Herzlichen Glückwunsch!