Seitenwand aus Lehmziegeln
Am 24. und 25. April wurde am Green Lab weitergearbeitet und der Pavillon der Johannes-Gutenberg-Schule bekam eine Seitenwand aus Lehmziegeln. Die verwendeten Leichtlehmziegel, die von der Firma Claytec zur Verfügung gestellt wurden, sind ein innovativer und nachhaltiger Baustoff. Die Leichtlehmziegel werden aus Baulehm, Holz- und Strohhäcksel formgepresst und im Gegensatz zu herkömmlichen Ziegelsteinen nicht gebrannt. Daher ist der CO2-Ausstoß bei der Produktion der Ziegel um ein vielfaches geringer, als bei anderen Baustoffen.
Lehm ist ein natürlicher Rohstoff und steht in nahezu unbegrenzter Menge zur Verfügung. Ein weiterer Vorteil des Baustoffs Lehm ist das Recycling. Mit Lehm kann das Prinzip „Cradle to Cradle“ („von der Wiege zur Wiege“) perfekt verfolgt werden. Wenn der Pavillon im Oktober rückgebaut wird, könnten die Lehmziegel entweder wieder neu gepresst werden oder einfach vor Ort auf der grünen Wiese verwittern. Als Mörtel wurde Lehm-Mauermörtel verwendet. Dieser setzt sich aus Baulehm und Sand zusammen und ist ebenso nachhaltig wie die Lehmziegel.
Geplant ist, die kleinere Wand noch mit einer Krone aus Stampflehm zu ergänzen. Hierzu wird Lehm in einer Schalung mittels Stampfen verdichtet. Der Erdfeuchte Lehm härtet dann innerhalb kürzester Zeit aus und hat nach dem Ausschalen eine optisch ansprechende geschichtete Oberfläche.#
Die Lehmziegelwand wurde von der Maurerklasse des 2. Lehrjahres der Friedrich-Hecker-Schule aus Sinsheim hergestellt. Die Schüler hatten in den Wochen zuvor in der Bauwerkstatt zum ersten Mal Kontakt mit dem alternativen Baustoff Lehm und führten im Rahmen des Unterrichts zum Thema „nachhaltiges Bauen“ verschiedene Materialtests und Prüfungen durch.